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Formula ATID2023-04-11T18:11:30+02:00

Internationale Zusammenarbeit macht auch vor IngenieurInnen nicht halt: Formula ATID – Angewandter Technologietransfer Israel-Deutschland verbindet einen Konstruktionsprozess – die Konstruktion und Fertigung einer Hybridfelge, die in den Rennwagen der beiden Teams zum Einsatz kommen wird. Dabei erweitern die Studierenden nicht nur ihre technischen Kenntnisse. Auch die interkulturellen, fachübergreifenden und sozialen Kompetenzen des Einzelnen werden geschult. Formula ATID ist ein Novum auf dem Gebiet des deutsch-israelischen Austausches. „ATID“ bedeutet auf Hebräisch „Zukunft“.

Das Formula Student Team Weingarten besteht seit 2008 an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. 2009 ist es mit seinem ersten Wagen, bei der Formula SAE Italy angetreten, seitdem konstruieren jedes Jahr engagierte Studentinnen und Studenten einen Rennboliden. Mittlerweile tritt die Mannschaft bei vielen verschiedenen europäischen Events an, 2016 z.B. bei der Formula Student Germany, Formula Student East Hungary, Formula Student Spain und Formula Student Austria.

Das Technion FSAE Racing Team wurde 2012 am Technion, einer großen israelischen Universität in Haifa, gegründet und arbeitete seitdem an seinem ersten Rennwagen, der sich vom 13. bis zum 16. September 2013 bei der Formula SAE Italy im italienischen Varano de’Melegari beweisen konnte. Das Team erreichte einen bemerkenswerten 19. Platz während des Events, das beste Ergebnis eines Newcomer-Teams. Auch der israelische Staatspräsident, Shimon Peres, konnte sich während seines Besuchs am Technion schon ein Bild vom Team machen.

Die Fertigung eines Werkzeuges zur Herstellung von Carbon-Felgen vom Entwurf bis zum Endprodukt – mit den Eigenheiten eines deutsch-israelischen Austauschs. Mit Einsatz der zweiteiligen Carbon-Felge (das Felgenbett soll aus Carbonfasern, der Felgenstern aus Magnesium hergestellt werden) wird das Gewicht der Rennwagen verringert, die Geschwindigkeit erhöht.

Aufgrund des großen Magnesium-Vorkommens in Israel und der dortigen Expertise mit dem Element zu arbeiten, soll das Werkzeug am Technion stationiert werden. Dort findet auch die Produktion der Felgen statt. Diese werden zum Testen nach Deutschland versandt, da hier Möglichkeit besteht unter realistischen Bedingungen die Fahreigenschaften zu prüfen.

Die TeilnehmerInnen des Projekts wenden ihr Studienwissen praktisch an und sind somit gerüstet für einen zunehmend globalisierten Arbeitsmarkt. Die Kooperationspartner tauschen sich aktiv  via E-Mail, Skype und Soziale Netzwerke über ihre technischen (Fort-)Schritte aus. Sie bilden Forschungstandems für die jeweiligen Teilaufgaben. Im Rahmen der Kooperation können auch Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten angefertigt werden.

Eine solche disziplinübergreifende Kooperation ist ein Novum auf dem Gebiet des deutsch-israelischen Austausches, der normalerweise unter rein gesellschaftlichen oder historischen Aspekten stattfindet.

Bei der technischen Arbeit werden auch interkulturelle Kompetenzen der TeilnehmerInnen gefordert und durch begleitende Seminare geschult. Die Hochschule Ravensburg-Weingarten bietet Seminare zur interkulturellen Kommunikation und Teambuilding-Workshops an. In Israel finden Seminare gleicher Art am Technion – Israel Institute of Technology statt. Die TeilnehmerInnen sollen dazu animiert werden, sich intensiver mit sich selbst auseinandersetzen und diverse Fragestellungen kritisch zu durchdenken. Wie definiert mich mein Team? Wieweit identifiziere ich mich mit dem Team? Welche Zukunft erwartet mich als israelischer/deutscher Ingenieur? Sie werden eventuell bestehende Vorurteile, manifestierte Handlungs- und Denkweisen überdenken müssen und eine neue Diskussionskultur kennenlernen.

Zweimal pro Jahr besuchen sich die Teams gegenseitig an ihren Hochschulen in Weingarten und Haifa und arbeiten gemeinsam an der Entwicklung der Carbon Felge, die beide Rennwagen schneller machen soll. Dabeo bleibt auch Zeit, die jeweils andere Kultur kennenzulernen. Auf gemeinsamen Ausflügen lernen sich die Teams kennen, tauschen sich über die einzelnen Komponenten ihrer Rennwagen aus und lassen Freundschaften entstehen.

Das Projekt „Formula ATID – Angewandter Technologietransfer Israel-Deutschland“ wird gefördert von der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum | קרן פורום העתיד גרמניה- ישראל.

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